VLC Streaming mit VideoLAN VLC

Dieser Beitrag wird Euch von Simon Reichlin zur Verfügung gestellt - www.aber.ch - Viele Dank vom ComputerVideos-Team

Um mit VLC etwas Streamen zu können braucht man nur den VLC Player herunter zu laden (Quelle:www.videolan.org) Der VideoLan Media Player wird einfach mit dem Wizzard (Assistent) installiert. Nun kann man sich einen Streamingserver mittels einigen Mausklicks zusammen bauen. Hier ein Beispiel:

Wir wollen eine Quicktime MOV-Datei (endet mit .mov) streamen:

Wir gehen also über das Menu Datei und wählen dort Streaming aus:

vlc_streaming_1

Dort wählen wir in der Registerkarte Datei nun Hinzufügen und dort das File welches wir streamen möchten (hier MVI_1854.MOV).

vlc_streaming_2

vlc_streaming_3

Nach einem Klick auf „Stream“ unten im Fenster öffnet sich ein Dialog:

vlc_streaming_4

Diesen können wir einfach mit einem Klick auf „Nächstes“ überspringen:

Nun wird es Zeit dem VLC mitzuteilen, wie gestreamt werden soll. In unserem Beispiel habe ich mich für ein http-Streaming entschieden. Wir wählen also http in der Dropdownbox und dann hinzufügen. Wir können nun auch noch definieren auf welchem Port der Stream laufen soll. Ich wähle hier den Defaultport 8080. Der Port ist wichtig, wenn auf dem Server Beispielsweise noch andere Dienste laufen oder wenn Sie den Stream via Ihrem Router vom Internet her zugänglich machen wollen. Dann müssen Sie nämlich auf dem Router den entsprechenden Port via NAT-Forward an Ihren Server weiterleiten.

vlc_streaming_5

Im unteren Teil des Fensters kann nun der Codec gewählt werden. Der Codec bestimmt das Datenformat in dem nachher der Stream vorliegen wird. Sehr effizient ist natürlich H264 auch wenn das ordentlich Rechenpower auf dem Server und dem Client braucht. Das Flag bei Transcodieren weist den VLC an, dass bestehende Datenformat (Codec) in ein neues umzurechnen. Also hier von Quicktime MOV zu H264 mit AAC als Tonformat. Nach einem weiteren Klick auf „Nächstes“ landen wir bei folgendem Dialog:

vlc_streaming_6

Hier müssen wir nur noch auf „Stream“ Klicken und schon beginnt VLC seine Arbeit:

vlc_streaming_7

Dies erkennen wir an den laufenden Sekunden in der untersten Zeile rechts.

 

Wiedergabe auf dem Client:

Auf dem Client gehen wir wieder über das Menu Medien und wählen dort „Netzwerkstream öffnen“. Als Adresse wählen wir nun die IP Adresse des Servers. In unserem Beispiel sähe die komplette Zeile so aus:

http://127.0.0.1:8080

vlc_streaming_8

Soweit so gut. Wir können also nun ein File vom Server zu einem oder mehreren Clients streamen. Nun möchten wir das vielleicht nicht jedes Mal beim Neustart des Servers mit vielen Klicks dem VLC wieder beibringen sondern das ganze als Script ausführen lassen. Wir basteln uns also einen Kommandozeilen Script.

 

Komandozeilen Script

Step 1, öffnen einer Kommandozeilen-Box:

Wir wählen den Windows-Button und geben im Eingabefeld „cmd“ gefolgt von Enter ein:

vlc_streaming_9

Es öffnet sich eine Commandline-Box:

vlc_streaming_10

Als nächstes wechseln wir ins Verzeichnis in dem VLC installiert ist, ich gehe hier davon aus, dass es im Pfad C:\Program Files (x86)\VideoLAN\VLC liegt, geben Sie hierzu nun folgende Befehle ein:

„cd\“ Enter
„cd "Program Files (x86)"“ Enter 
(Achtung, die Anführungs- und Schlusszeichen vor und nach Program Files (x86) braucht es unbedingt)
„cd videolan“ Enter
„cd vlc“ Enter

Nun gut, wir können also somit ab sofort dem Programm VLC Befehle zukommen lassen, denn in diesem Pfad befindet sich VLC.exe, das eigentliche Programm.

Wir bauen nun einen Teil an den Anderen, um es einfacher darstellen zu können beziehe ich mich auf das Muster von oben, der komplette Code dafür lautet:

vlc „C:\Users\simon.reichlin\Desktop\100CANON\MVI_1854.MOV“ :sout=#transcode{vcodec=h264,vb=200,scale=0,acodec=mp4a,ab=128, channels=2,samplerate=44100}:http{mux=ffmpeg{mux=flv},dst=:8080/}

:no-sout-rtp-sap:no-sout-standard-sap :ttl=1 :sout-keep

Spannend, nicht wahr? Können Sie auch, ich erkläre es Ihnen kurz:

Wir starten zunächst das Programm
Dann konfigurieren wir die Quelle
Dann definieren wir den Output

vlc “C:\Users\simon.reichlin\Desktop\100CANON\MVI_1854.MOV“ :sout=#transcode{vcodec=h264,vb=200,scale=0,acodec=mp4a,ab=128, channels=2,samplerate=44100}:http{mux=ffmpeg{mux=flv},dst=:8080/}

:no-sout-rtp-sap:no-sout-standard-sap :ttl=1 :sout-keep

Alles klar? Nicht, nun dann erkläre ich es Ihnen schnell:

Vlc heisst unser Programm, den grünen Teil gibt Ihnen die grafische Oberfläche aus und zwar hier (Achtung, unbedingt noch am Anfang und am Ende die Anführungs- und Schlusszeichen ergänzen):

vlc_streaming_11

Den grauen hier:

vlc_streaming_12

So, wie versprochen habe ich es Ihnen schnell erklärt 

Genau so kann man das mit allen Inputs und Outputs machen, einfach durchklicken, die Relevanten Texteile markieren und schon ist ein Script gebaut.

Zum Schluss wollen wir das Ganze noch mit einem Doppelklick starten können, wir bauen uns also eine Batchdatei. Eine Batchdatei ist nicht mehr, als eine Ansammlung von Befehlen für die Commandline. Sie kann Beispielsweise mit dem notepad erstellt werden.

 

Batchdatei erstellen

Wir gehen also auf Start und geben ein „notepad.exe“ und drücken Enter.

 vlc_streaming_13

Wir füllen die nun noch leere Editorsitzung mit unseren Befehlen, dass sieht dann so aus:  

vlc_streaming_14

Bitte beachten Sie. dass die unterste Zeile alles enthält, wie weiter oben in cyan, grün und grau aufgeführt. Man sieht aber den Rest der Zeile hier nicht, da in Notepad Text nicht umgebrochen wird. 

So, nun speichern wir unseren Batchbefehl auf dem Desktop ab. Wir wählen daher „Datei“, „Speichern unter“.

 vlc_streaming_15

Wählen Sie den Ordner Desktop. Wählen Sie den Dateityp „Alle Dateien *.*“ und geben Sie Ihrem Batch einen beliebigen Namen, wichtig ist nur, dass er zum Schluss die Zeichenfolge „.bat“ enthält. Damit weiss Windows, dass dies ein Badge-File ist. Nun sind wir soweit, dass wir loslegen können, ein simpler Doppelklick auf das Badgefile startet ab nun das Streaming im VLC.

 vlc_streaming_16

Viel Spass, Gruss Simon Reichlin

- Simon ist erreichbar über die Webseite www.aber.ch -

P.S. Wem gefällt was er hier liest, der soll in seinem Wissensbereich einfach auch mal zwei Stunden aufwenden und etwas von seinem Wissen ins Netz stellen. Zum Beispiel via Wikipedia oder einem eigenen Blog.

Merci